Am Diekmoor, einer rund 16 Hektar großen Fläche im nördlichen Langenhorn, die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, sollen 700 neue Wohnungen gebaut werden, von denen mindestens 60 Prozent als öffentlich geförderter Wohnraum entstehen sollen. Dies geht auf einen Senatsbeschluss vom 16. Februar 2021 zurück, der auf Bitten des grünen Bezirksamtsleiters Michael Werner-Boelz erlassen wurde. Das Gebiet ist seit 2012 im bezirklichen Wohnungsbebauungsprogramm als Wohnungsbaupotenzialfläche aufgeführt.
Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat hier zunächst eine Rahmenplanung beauftragt. Ziel dieser Rahmenplanung ist es, Leitlinien für die weitere Planung des Gebiets zu setzen. Hierfür sind zahlreiche Untersuchungen erforderlich. Die Rahmenplanung sollte insbesondere die Grundlage für einen sich anschließenden städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb und das Bauleitplanverfahren sein und Ende des Jahres 2022 abgeschlossen werden. Die Bürgerbeteiligung begann im Mai 2022.
Umso erstaunlicher ist es, dass bereits in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses der Bezirksversammlung (BV) Hamburg-Nord in nicht-öffentlicher Sitzung am 30. Juni 2022 über einen Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplanverfahren Diekmoor beraten wurde. Der CDU Antrag – Vertagung um 6 Monate – wurde abgelehnt. Mit den Mehrheiten von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD ist dieses Bebauungsplanverfahren jetzt eingeleitet worden. Der Beschluss ist durch den Hauptausschuss am 5. Juli 2022 gegen die Stimmen von CDU, FDP und LINKE bestätigt worden.
Ekkehart Wersich, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion hierzu: „Die Einleitung eines Bebauungsplanverfahren zum jetzigen Zeitpunkt entspricht nicht der vorgesehenen Zeitfolge. Eine Einleitung kann aus unserer Sicht nach Vorliegen aller Gutachten (Rahmenplanung) des Gebiets beurteilt werden. Die Opposition ist hier einmal mehr ausgebremst worden.“ Martin Fischer, für Langenhorn im Stadtentwicklungsausschuss wird noch deutlicher: „Durch die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens wird die laufende Rahmenplanung ausgehebelt und die dazu laufende Bürgerbeteiligung ist nur noch ein Placebo.“