von Carsten Gerloff (SPD), Philipp Kroll (CDU), Ron Schumacher (FDP)
Der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude hat am Montag auf Antrag der Fraktionen von SPD, CDU und FDP beschlossen, nach welchen Maßgaben die Umgestaltung des zentralen Grünzugs in der Jarrestadt weiter geplant wird. Er reagiert damit auf Rückmeldungen von Anwohnerinnen und Anwohnern im Quartier und die Diskussion zum Planungssachstand im Dezember.
Der zentrale, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Grünzug in der Jarrestadt ist als Gartendenkmal geschützt und hat eine besondere Bedeutung für das dicht bebaute Quartier. Im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ wird zurzeit seine Sanierung und Umgestaltung geplant. Laut beschlossenem Antrag soll nun die Planung dahingehend geprüft werden, wo im Rahmen der Umgestaltung Maßnahmen zur Versiegelung und auch den Parkraum betreffende Maßnahmen tatsächlich nötig sind. Ebenso sollen die Anwohnerinnen und Anwohner vor Ort transparent über die rechtlichen Grundlagen und konkreten Veränderungen informiert werden. Darüber hinaus sieht der Antrag vor, dass die Bezirksamtsleitung über das Bundesprogramm hinaus mit Akteuren vor Ort die Möglichkeit eines ganzheitlichen Verkehrskonzepts für die Jarrestadt prüfen soll. Damit könnten unter Berücksichtigung aller bestehenden Verkehrsformen Themen wie Verkehrssicherheit, eine mögliche Schaffung von Parkraum durch Quartiersgaragen und Planung verschiedener großer Baustellen in den kommenden Jahren zusammen gedacht werden.
Carsten Gerloff (SPD), Sprecher im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude:
„Wir sind froh, dass die Jarrestadt ein Nationales Projekt des Städtebaus ist. Dazu gehört selbstverständlich auch der besondere Grünzug. Mitten durch das dicht besiedelte Wohngebiet führend bietet er wichtige Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten und soll mit der Neugestaltung weiter aufgewertet werden. Aber eine solche Neugestaltung greift auch in den gesamten öffentlichen Raum ein.
Daher möchten wir, dass die ersten Ideen zu den Maßnahmen nochmals überprüft werden. Insbesondere geht es den ruhenden Verkehr betreffend darum, ob die Maßnahmen in der Vorzugsvariante in einem zwingenden Zusammenhang zur Gestaltung des zentralen Grünzugs stehen (z. B. barrierefreie und sichere Übergänge von einem Teilstück zum anderen) oder nicht.
Uns ist wichtig: das Ergebnis der Prüfung soll so transparent wie möglich mit den Anwohner: innen kommuniziert werden.“
Philipp Kroll (CDU), Sprecher im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude:
„Die Neugestaltung des zentralen Grünzugs in der Jarrestadt ist auf der einen Seite ein wichtiger Schritt für die Lebensqualität in unserem Stadtteil. Es ist jedoch auch entscheidend, dass wir die Bürgerinnen und Bürger transparent informieren und ihre Anliegen ernst nehmen. Besonders der Umgang mit den Parkplätzen und die Entwicklung eines ganzheitlichen Verkehrskonzepts müssen klar kommuniziert und sorgfältig geplant werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Maßnahmen im Einklang mit den Bedürfnissen der Anwohner stehen und zu einer nachhaltigen Verbesserung führen.“
Ron Schumacher (FDP), Vorsitzender der Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude:
„In der Jarrestadt wird durch die Neugestaltung des Grünzuges ein städtebaulicher Schatz der 20er Jahre behutsam an die Nutzungserfordernisse des 21 Jahrhunderts angepasst. Planung und Politik kommt dabei die nicht leichte Aufgabe zu, unterschiedliche Interessen nicht nur zu berücksichtigen, sondern zum Wohle aller Anwohnerinnen und Anwohner abzuwägen und auszugleichen – aber auch zu entscheiden. Um so wichtiger ist eine umfassende, transparente Beteiligung und ein offenes Verfahren. Der Antrag von SPD, CDU und FDP im Regionalausschuss macht über diese Anforderungen hinaus den Weg zu einem ganzheitliches Verkehrskonzept für die Jarrestadt frei, in dem kommende Verkehrsmaßnahmen, Baustellenplanung und die Prüfung von Quartiersgaragen gebündelt werden sollen.“
Hintergrund:
2020 wurde die Jarrestadt in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen. Damit verbunden ist die Entwicklung von Handlungsstrategien und Lösungen, um dieses besondere Wohnquartier in seinem Ursprungsbild zu erhalten und gleichzeitig Freiraumqualitäten zu verbessern. Die Sanierung des Grünzugs nimmt dabei eine wichtige Rolle als Pilotprojekt ein.
Letzten Oktober wurde von der Verwaltung zu der Neugestaltung ein Beteiligungsprozess im Quartier inklusive einer Online-Beteiligung durchgeführt. Im November wurde die überarbeitete Planung im Jarreschatz Infotreff vorgestellt. Danach folgte die Vorstellung der weiteren Planung für den zentralen Grünzug in der Jarrestadt in der Dezember-Sitzung des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude. Dabei wurde deutlich, dass trotz des Informations- und Beteiligungsprozesses bei Bürgerinnen und Bürgern vor Ort noch Unklarheiten bestanden. Ebenso blieben in der Ausschussdiskussion noch Fragen etwa bezüglich der Versiegelung, des Umgangs mit Müllcontainern oder der Aufstellung von Fahrradbügeln und Pollern offen.