von Dr. Andreas Schott, Gunther Herwig, Stefan Baumann (CDU)
Jetzt ist fast die Hälfte der Bauzeit in der Hohenfelder Bucht abgeschlossen. Die großen Herausforderungen sind bekannt und wir fragen die zuständigen Fachbehörden nach dem aktuellen Zeitablauf des Projekts, mögliche Verzögerungen und die Realisierbarkeit des Vorhabens bis März 2025.
- Wie sieht der momentane Zeitablauf für das Bauprojekt in der Hohenfelder Bucht aus? Welche Bauphasen sind abgeschlossen, welche befinden sich derzeit in Bearbeitung und welche stehen noch aus?
Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende:
Zu 1.:
Die Umsetzung der Umgestaltung Hohenfelder Bucht befindet sich zurzeit in der 4. Bauphase.
Abgeschlossen sind die Bauphasen 1 – 3.
- Gab es bisherige Verzögerungen oder unvorhergesehene Ereignisse, die den Fortschritt des Projekts beeinträchtigt haben? Wenn ja, welche waren dies und wie wurden sie angegangen?
Zu 2.:
Aufgrund von Verzögerungen bei Materiallieferungen der Einbauteile für den Betonüberbau sowie für den Siel- und Entwässerungsbau verschob sich die Fertigstellung der 1. Straßenbrücke sowie des 1. Bauabschnitt des Tunnels mit dem angrenzenden Straßenbau von Juni 2022 auf November 2022. Weitere Gründe für die bisherigen Verzögerungen sind Mehraufwand für die Sanierung der vorhanden Trummen und Entwässerungsleitungen in Bauphase 3. Die Verzögerung in Folge des Auffindens einer Bodenanomalie mit notwendiger Freilegung konnte durch Pufferzeiten aufgefangen werden. - Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um eventuelle Verzögerungen aufzuholen und den Zeitplan des Projekts zu gewährleisten?
Zu 3.:
Eventuelle Optimierungen im Bauablauf werden zurzeit unter Berücksichtigung des abgestimmten
bauzeitlichen Verkehrsführungskonzeptes geprüft.
- Gibt es derzeit bekannte Verzögerungen, die den geplanten Fertigstellungstermin bis März 2025 gefährden könnten? Wenn ja, welche sind dies und welche Schritte werden unternommen, um die Realisierbarkeit des Termins sicherzustellen?
- Besteht Zuversicht, dass das Bauprojekt in der Hohenfelder Bucht bis März 2025 abgeschlossen sein wird? Falls nicht, welcher alternative Zeitrahmen wird derzeit in Betracht gezogen?
Zu 4. und 5:
Aufgrund der unter Punkt zwei genannten Verzögerungen, verschiebt sich das geplante Bauende vom 1. März 2025 voraussichtlich um einige Monate. In den aktuellen und späteren Bauphasen gibt es keine bekannten Verzögerungen. Es gibt jedoch erkannte Risiken, die im Zuge der weiteren Bauausführung zu einem gestörten Bauablauf bzw. Baustillstand führen können. Diese Risiken liegen im Baugrund, im Bauen im Bestand, Extremhochwasser und weiteren Bodenanomalien bzw. Kampfmittelbergung.
- Wie wird die Kommunikation und Information der Anwohner und der Öffentlichkeit über den Fortschritt des Projekts, mögliche Verzögerungen und den aktuellen Zeitplan sichergestellt?
Zu 6.:
Die Anwohnenden werden üblicherweise über eine Anliegerinformation, und im Falle der Hohenfelder
Bucht auch auf einer eigenen Projektseite über den aktuellen Baufortschritt informiert.
https://lsbg.hamburg.de/hohenfelder-bucht. In 2023 haben bisher nur baustellenintern relevante
Arbeiten stattgefunden. Die Verkehrsführung ist bekannt und wurde nicht geändert. Es gab keine
neuerlichen Einschränkungen für die Anwohnenden. Die nächste Anliegerinformation und
Pressemeldung wird es voraussichtlich Ende des Jahres mit aktuellen Informationen zum Baufortschritt
geben. Das Projekt wurde mit Bauzeitende 2025 kommuniziert, diese Mitteilung wird
eingehalten.
- Liegen Informationen über die Auswirkungen des Bauprojekts in der Hohenfelder Bucht auf die lokale Infrastruktur, den Verkehr und die Umwelt vor? Falls ja, welche sind dies und welche Maßnahmen wurden ergriffen, um diese Auswirkungen zu minimieren?
Zu 7..
Verkehr
Das abgestimmte Baukonzept und die bauzeitliche Verkehrsführung sind mehrfach überarbeitet und optimiert worden. Die Brücken und der Tunnel werden unter laufendem Verkehr gebaut. Es bleiben während der gesamten Bauzeit die wesentlichen Verkehrsbeziehungen erhalten. Diese sind insbesondere mit der Deutschen Bahn AG und deren Maßnahme Ferdinandstor abgestimmt, außerdem mit der Baumaßnahme zur Sanierung der Alsterschwimmhalle durch die Bäderland Hamburg GmbH. Während der gesamten Bauzeit bleiben für den Fuß- und Radverkehr sowie den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ebenfalls die wesentlichen Verkehrsbeziehungen erhalten.
Umwelt
Die Umgestaltung der Verkehrsflächen und insbesondere Umsetzung der Veloroute/Alsterfahrradachse
entspricht den im Masterplan beschriebenen Vorrang der umweltverträglichen Mobilität. Im Masterplan wird ein weiterer Aspekt zum Erreichen der Klimaschutzziele beschrieben: die Qualitätsverbesserung des ÖPNV. Auch dieses Ziel wird mit der Busbeschleunigung der im Verkehrsknoten Hohenfelder Bucht fahrenden Buslinien mit der Baumaßnahme unterstützt. Im Rahmen der Planung wurde ein ökologisches Gutachten erstellt. Die Baumaßnahme wird von einem Baumsachverständigen begleitet, der die Umsetzung der notwendigen Baumschutz bzw. Naturschutzmaßnahmen begleitet und kontrolliert. Vor dem Einbringen der Spundwände in den Alsterkanal wurde dieser auf Großmuschelbestände untersucht und aufgefundene Bestände umgesiedelt.
Erschütterungen/Lärm
Um Erschütterungen zu vermeiden, wurde ein erschütterungsarmes Bauverfahren vorgegeben:
Bei der Herstellung des neuen Tunnels unter der Sechslingspforte werden die Träger des Baugrubenverbaus gebohrt und nicht gerammt. Im Bereich der Brücken werden die Spundwände in
Teilbereichen vorgebohrt und einvibriert, um Erschütterungen zu reduzieren. Aus Lärmschutzgründen wird in der Zeit zwischen 6:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr abends an den Werktagen gearbeitet. Nur wenige Arbeiten werden an Wochenenden durchgeführt, um die Beeinträchtigung für den Verkehr zu reduzieren.