Das einzige „Hamburg-Haus“ des Bezirkes Hamburg-Nord ist das Stavenhagenhaus an der Frustbergstraße in Groß Borstel. Bislang konnte das unter Denkmalschutz stehende Haus mit einigem bezirklichen Aufwand erhalten bleiben. Die Nutzung war neben der Verwaltung selbst – und früher einer Bücherhalle – im Bezirk ansässigen Gruppierungen unterschiedlichster Art als Treffpunkt vorbehalten.

Im Rahmen der (nicht neuen) Diskussionen im Stadtteil zur Öffnung des Stavenhagenhauses für den Stadtteil hat der Bezirksamtsleiter nun mit Rückdeckung der Grün-Roten Mehrheit an den politischen Gremien vorbei Schritte zur Nutzungsänderung eingeleitet. Schon ab Januar 2024 soll ein gewerblicher Gastronom im Erdgeschoss ein Café oder Bistro betreiben.

Die CDU stellte daraufhin einen Antrag in der Bezirksversammlung, der von GRÜNEN und SPD abgelehnt wurde. Die CDU forderte darin den Stopp der Planungen zur Vergabe von Flächen des Stavenhagenhauses an einen gastronomischen Betreiber sowie die Vorstellung des neuen Nutzungskonzeptes in den Gremien der Bezirksversammlung gefordert.

Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz hat auf Druck jetzt zugesagt, dass neue Nutzungskonzept nach der Sommerpause im Stadtentwicklungsausschuss vorzustellen.

„Das bezirkliche, unter Denkmalschutz stehende Stavenhagenhaus ist ein wichtiger Ort für bezirkliche Institutionen, Vereine, Kulturveranstaltungen und Gruppierungen. In dem stark wachsenden Stadtteil Groß Borstel wird die Nachfrage nach Räumlichkeiten eher ansteigen. Dieses Raumangebot durch einen gewerblichen Cafébetrieb einzuschränken ist verantwortungslos“, kritisiert Ekkehart Wersich, stadtentwicklungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Zum Stavenhagenhaus hat die Fraktion mehrere Anfragen gestartet. Deren Beantwortung hat ergeben, dass der Bezirksamtsleiter davon ausgeht, dass weiterhin alle Räumlichkeiten des Stavenhagenhauses Vereinen und Institutionen zur Verfügung stehen werden. Wie das funktionieren kann, bleibt ein Rätsel. Wersich sagt weiter: „Die Vorstellung, dass ein Gastronom nicht selbst über die Nutzung der Räumlichkeiten für sein Café verfügen kann, ist absurd und komplett wirklichkeitsfremd. Gäbe es wirklich einen Bedarf für eine derartige Gastronomie in dem Umfeld ohne Laufkundschaft, stünden direkt gegenüber zwei Ladenlokale leer, die sich für die Nutzung als Café auch mit Außenplätzen anbieten würden“.

Die CDU bleibt dran – mit weiteren Anfragen sollen nun weitere Themenfelder wie beispielsweise Bau- und Genehmigungsrecht abfragt werden. Bis zum Einbau eines geplanten, wohl aber noch nicht genehmigten Fahrstuhls befürchtet die CDU bei parallelem Cafébetrieb erhebliche Nutzungseinschränkungen insbesondere für mobilitätseingeschränkte Besucher, die nicht die Treppe zu den Räumen im ersten Stock benutzen können.

Die drei Anfragen zum Nachlesen:

https://cdu-nord.de/stavenhagenhaus-nutzungsaenderungen-sorgfaeltig-pruefen-bezirksversammlung-beteiligen/

https://cdu-nord.de/zukuenftige-nutzung-des-stavenhagenhauses-ii/

https://cdu-nord.de/zukuenftige-nutzung-des-stavenhagenhauses-iii/