Tina Winter (SPD), Ralf-Martin Diedrich, Martin Fischer (CDU), Lars Jessen, Monika Grodt-Kuhn (FDP), Annemarie Bödecker (Volt)
Das Bezirksamt arbeitet bereits seit mehreren Jahren am Projekt einer Radroute plus vom Ochsenzoll bis zur Sengelmannstraße. Diese Radroute plus ist als hochstandardisierte Radverbindung konzipiert, die möglichst Kfz-frei und als selbstständiger Weg geführt werden soll, oder zumindest als Fahrradstraße mit klarer Priorität für den Radverkehr. In diesem Kontext bezieht sich dieser Antrag auch auf die Schriftliche Kleine Anfrage der CDU (SKA 22/16538) zur Situation des Radschnellwegs Bad Bramstedt – Hamburg.
Im Verlauf des letzten Jahres wurden konkrete Planungen für drei Abschnitte vorgestellt:
- Güterbahntrasse: Auf ca. 5 km Länge soll eine 4 Meter breite asphaltierte Fahrrad-Fahrbahn entstehen, die ganz ohne Kfz-Verkehr verläuft. Hierbei werden kreuzende Straßen durch Brücken überquert.
- Fibigerstraße: Diese soll zur Fahrradstraße umgestaltet werden. In der Langenhorner Chaussee wird eine Kfz-Fahrspur für den Radverkehr umgewidmet.
- Im Grünen Grunde und Rathenaustraße: Diese Bereiche sollen ebenfalls zu Fahrradstraßen umgestaltet werden, wo Kfz-Verkehr nur noch zu Gast ist.
Die Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsformen ist von zentraler Bedeutung, um die Lebensqualität in Hamburg-Nord zu verbessern. Die Schaffung einer modernen und gut ausgebauten Radinfrastruktur trägt dazu bei, individuelle Mobilität zu ermöglichen und innovative Lösungen für nachhaltige Verkehrskonzepte zu fördern. Allerdings ist die Finanzierung des Projekts unklar, insbesondere nachdem in Schleswig-Holstein kommunale Stimmen laut wurden, die eine Absichtserklärung zum Bau der Route Hamburg-Bad Bramstedt zurückzogen. Norderstedt hat zwar eine Kooperationsvereinbarung mit Hamburg geschlossen, jedoch könnte die Unsicherheit über die Finanzierung und den weiteren Verlauf der Radroute die Fortschritte gefährden.
Die Radroute plus ist von zentraler Bedeutung für das Radverkehrsnetz in Hamburg-Nord. Sie verbessert die Erreichbarkeit der südlichen Stadtteile sowohl für Langenhorn und Fuhlsbüttel als auch für Norderstedt. Diese weitgehende Führung abseits des Kfz-Verkehrs entspricht den Wünschen von Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere von Eltern und älteren Menschen, und ist angesichts der dichten Bebauung in unserem Bezirk eines der wenigen umsetzbaren Projekte.
Petitum/Beschluss:
Vor diesem Hintergrund beschließt der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität:
- Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität bekräftigt dem Grunde nach die Unterstützung für die bereits vorgelegten Planungen zur Radroute plus („Radschnellweg“) vom Ochsenzoll zur Sengelmannstraße.
- Den Bezirksamtsleiter zu beauftragen, einen Referenten der zuständigen Behörde und/oder des Bezirksamts Hamburg-Nord sowie ein Referent der Stadt Norderstedt und/oder des beauftragten Planungsbüros gemeinsam einzuladen, um im Ausschuss über mögliche Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren und die nächsten Schritte zur Realisierung des Projekts zu erörtern, so dass es dem Ausschuss möglich wird, sich ein vollständiges Bild von der aktuellen Lage zu machen. Hierbei ist besonderer Schwerpunkt darauf zu legen, dass die für Hamburg vorgesehenen Bundesmittel weitgehend aufgebraucht sind (siehe SKA 22/16538)
- Die Routenführung im Bereich Fibigerstraße/Neuberger Weg dringend zu überarbeiten, um eine sichere Verkehrsführung von Schülerinnen und Schülern, Kita-Kindern und Radschnellweg-Nutzern gleichzeitig gewährleisten zu können. In diesem Zusammenhang wird das Bezirksamt Hamburg-Nord aufgefordert hierzu einen Workshop einzuladen, bei dem Fuß e.V., ADFC, ADAC und Vertreterinnen und Vertreter von anliegenden Schulen, Kitas und Vereinen zu beteiligen sind. Als Grundlage des Workshops sind die Quellverkehre der jeweiligen Einrichtungen Diskussionsgegenstand.
- Gemeinsam mit den zuständigen Senatsbehörden ist die im ersten Planungsentwurf vorgesehene Rampe nördlich des Langenhorner Markts (hinter ehem. EuropCar) zu prüfen und in die Planung zu integrieren.
- Die Planung in Richtung Stadtausgang und Norderstedter Kreisel nimmt die bestehenden Radwege beidseitig der Langenhorner Chaussee mit auf. Hierbei sind Baumfällungen zu vermeiden und eine geeignete Sicherungsmaßnahme einzuplanen, die verhindert, dass der Radschnellweg-Verkehr unplanmäßig durch den Schmuggelstieg läuft.
- Der Bezirksamtsleiter wird nicht zuletzt aufgrund der bereits entstandenen Projekt- und Planungskosten gebeten, die Planung zunächst bis zur Befassung des Ausschusses im Austausch mit den geladenen Referenten zurückzustellen, um die Ergebnisse aus dem 2. und 3. Punkt des Petitums mit in die Planungen aufzunehmen. Die Planungen sollen spätestens im 2. Quartal 2025 wieder aufgenommen werden.