von Tina Winter (SPD), Martin Fischer (CDU), Claus-Joachim Dickow (FDP)

Die Bezirksversammlung hat am Donnerstag einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD, CDU und FDP zur Geschichtswerkstatt Fuhlsbüttel beschlossen. Ziel ist die betreffende Geschichtswerkstatt moderner, zukunftsfester und mit klarem Fokus auf die Geschichte des Stadtteils weiterzuentwickeln. In diesem Prozess soll ebenso die Lebensgeschichte des derzeitigen Namensgebers Willi Bredel und seine Rolle in der DDR kritisch-wissenschaftlich aufgearbeitet werden. 

Die Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. nimmt derzeit die Aufgaben einer Geschichtswerkstatt im Stadtteil Fuhlsbüttel wahr und wird entsprechend institutionell durch den Bezirk gefördert. Den Vorgaben der Globalrichtlinie Stadtteilkultur und der dazugehörigen Förderrichtlinie nach sind die in Stadtteilen verankerten Geschichtswerkstätten dafür zuständig, stadtteilorientiert und in einem breit gefächerten Themenspektrum mit Schwerpunkt der Erforschung von Alltags- und Geschlechtergeschichte die historische Entwicklung in den Stadtteilen aufzubereiten und zu wahren. Angebote wie Rundgänge, Veranstaltungen, Ausstellungen, Publikationen und Serviceleistungen mit Bezug zur Stadtteilgeschichte runden die Aktivität von Geschichtswerkstätten ab. Daneben sollen sie mit Nachwuchsarbeit die Kontinuität dieser Arbeit sicherstellen.

Als Basis für eine verlässliche Förderung ab 2027 fordert der Antrag von SPD, CDU und FDP vor diesem Hintergrund das Bezirksamt auf, gemeinsam mit der Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. und mit Blick auf diese Kriterien die vorhandenen Strukturen der Geschichtswerkstatt weiterzuentwickeln und die Arbeit im Vergleich zum derzeitigen Arbeitsspektrum deutlich breiter und stadtteilorientierter aufzustellen. In diesem Rahmen soll auch die Lebensgeschichte des derzeitigen Namensgebers und sein Wirken unter anderem im Zentralkomitee der DDR wissenschaftlich und kritisch beleuchtet werden. Sollte ein solcher Modernisierungsprozess nicht möglich sein, soll das Bezirksamt prüfen, wie eine Gesellschaft mit der Hauptaufgabe der Verwaltung von Willi Bredels literarischem Werk juristisch von der in Fuhlsbüttel notwendigen und gewünschten Geschichtswerkstatt entflochten und eine eigenständige Institution mit den Aufgaben einer Geschichtswerkstatt etabliert werden kann.

Tina Winter (SPD-Fraktionsvorsitzende), Martin Fischer (CDU-Fraktionsvorsitzender) und Claus-Joachim Dickow (FDP-Fraktionsvorsitzender):

„Unbenommen ist das wichtige Engagement der Willi-Bredel-Gesellschaft für den Erhalt der Zwangsarbeiterbaracken am Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel und die dort präsentierte Dauerausstellung. Wenn sie in Zukunft weiterhin als Geschichtswerkstatt für den Stadtteil Fuhlsbüttel gefördert werden soll, braucht es allerdings eine erweiterte Tätigkeit mit klarem Fokus auf die Stadtteilgeschichte. Daher soll das Bezirksamt gemeinsam mit der Gesellschaft einen Prozess starten, um die Arbeit und Strukturen zu modernisieren, zu erweitern und zukunftsfest zu machen. Dazu gehört auch eine kritisch-wissenschaftliche Aufarbeitung des Namensgebers.“