Warum muss ein Text auf einer Gedenk- und Informationstafel politisch sein? Dass hat sich die CDU-Bezirksfraktion auch gefragt und einen Alternativ-Antrag zum Gedenktext Wolfgang Borchert auf den Weg gebracht. Dass sorgte in der jüngsten Bezirksversammlung für hitzige Reden und unschöne Unterstellungen.

Von einer Abgeordneten der GRÜNEN wurde die CDU-Fraktion in die rechtsradikale Ecke gestellt; von der SPD kam die Unterstellung, die CDU würde sich nicht mit Mehrheitsbeschlüssen abfinden und würde deshalb einen Alternativ-Antrag zur Änderung des Textes auf der Gedenktafel stellen. Dabei geht es Matthias Busold, Bezirksabgeordneter und Ideengeber für die Tafel, lediglich darum, die Anwohner der Wolfgang-Borchert-Siedlung über den Schriftsteller und seine Werke zu informieren. Ohne belegten Zusammenhang politische Botschaften zu verbreiten, war keine Intention bei der Forderung nach einer Gedenktafel. Doch der angedachte Tafel-Text wurde jetzt zum Zankapfel.

„Die Motivation für die Aufstellung einer Informationstafel zu Wolfgang Borchert war, diesen bekannten Nachkriegsautor, der in Alsterdorf wohnte, zu ehren und den Bewohnern der Wolfgang-Borchert-Siedlung ihren Namenspatron sichtbar zu machen. Sachlich und inhaltlich sollte dies geschehen aber nicht mit völlig sachfremden Ausführungen überfrachtet werden, zumal die Hindenburgstraße nach dem Willen der Mehrheitsfraktionen in der Bezirksversammlung ohnehin umbenannt werden soll », sagt Matthias Busold.

Der CDU-Alternativantrag wurde mit den Stimmen von GRÜNEN, SPD und Linken abgelehnt.

Hier finden Sie den Antrag: https://cdu-nord.de/textaenderungsantrag-zur-gedenktafel-bezueglich-der-nachfolgenden-drucksachen-drs-21-3199-gedenktafel-fuer-wolfgang-borchert-wuerdigung-eines-engagierten-pazifisten-drs-21-4996-stellungnahme-des-be/

Bildunterschrift: Mitten in der Siedlung sollte die Gedenktafel für Wolfgang Borchert aufgestellt werden – so der Wunsch von Ideengeber und  CDU-Bezirksabgeordneten Matthias Busold. Foto: Kuchenbecker