Bis März 2021 werden die „Parktanten“, die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Projektes „Aktion Kinderparadies“, noch bei Wind und Wetter auf 18 betreuten Spielplätzen in Hamburg stehen und gegen ein geringes Entgelt unsere Kinder betreuen. Dann ist Schluss; denn von der SPD geführten Sozialbehörde werden sie kurzerhand eingespart. Dabei geht es lediglich um eine finanzielle Förderung in Höhe von rund 58.000 Euro jährlich für alle 18 betreuten Spielplätze. 

„Das sind Peanuts, wenn man bedenkt, was derzeit an Mitteln für andere Projekte locker gemacht wird“, kritisiert Gunther Herwig, Bezirksabgeordneter aus Uhlenhorst.

Soll „Aktion Kinderparadies“ wirklich der Corona-Pandemie zum Opfer fallen, weil sie die Zahlen der nötigen Betreuung in diesem Frühjahr durch den Lockdown und Zwangsschließung nicht erbringen konnte? Herwig ist empört: 

„Wollte unser Finanzsenator Dressel sich nicht großzügig zeigen und nicht gegen die Krise ansparen? Jetzt wird einem sinnvollen und notwendigen Projekt der Geldhahn zugedreht. Der rot-grüne Senat legt hier eine Gangart an den Tag, die unsozial ist.“ Herwig setzt sich im Bezirk Hamburg-Nord für den Erhalt von insgesamt sieben betreuten Spielplätzen ein und hinterfragt mit einer Kleinen Anfrage die aktuelle Situation und Möglichkeiten, zur Rettung des Projektes. Der Politiker: „Wir wollen die Fortführung des Projektes erreichen. Wenn keine Mittel von der Sozialbehörde kommen, dann aus dem Bezirk. Dazu binden wir gern die anderen Bezirke und auch den Senat mit ein.“

Besonders in der Pandemie-Zeit ist es wichtig, dass Eltern und Kinder die Möglichkeit haben, sich zu erholen und auch Auszeiten voneinander zu bekommen. „Angebote, wo Kinder stundenweise auf Spielplätzen betreut werden, sind für mich gerade jetzt unverzichtbar“, sagt Gunther Herwig weiter.

Hintergrund:
Seit 1952 gibt es in Hamburg ein Angebot für eine Kinderbetreuung auf Spielplätzen, was seinerzeit durch ehrenamtlich engagierte „Parktanten“ erfolgte ist heute mit dem Verein Aktion Kinderparadies e.V. als gemeinnütziger Träger der Jugendhilfe institutionalisiert. Eltern haben hier gegen einen geringen Stundensatz die Möglichkeit ihre Kinder in professionelle Betreuung zu geben. Das Projekt wird von der Sozialbe- hörde und den Hamburger Bezirksämtern bisher gefördert. Dieses Projekt ist in dieser Form einmalig in Deutschland!

Die Förderung aus dem Landesjugendförderplan soll im März 2021 auslaufen. Eine Verlängerung für die Aktion ist in der SPD-geführten Sozialbehörde nicht geplant.