Die Bekämpfung der Pandemie ist eine nationale Aufgabe – doch das Bezirksamt Hamburg-Nord möchte offenbar nicht mitmachen. Dies konnte man schon aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion entnehmen. Man fühlt sich nicht für lange Warteschlangen an den viel zu wenigen Impfzentren zuständig. Grün-Rot und Bezirksamt verkennen den Ernst der Lage.  In einer Aktuellen Stunde mahnte die CDU-Fraktion jetzt in der Dezember-Sitzung der Bezirksversammlung mehr Einsatz an.

Dr. Andreas Schott ist verärgert. Die 4. Corona-Welle bricht derzeit über uns herein, eine neue Variante ist mit Omikron auf dem Vormarsch. Und in Hamburg-Nord sieht man zu, wie die Schlangen vor den Impfzentren immer länger werden. „Vorhandene Möglichkeiten werden nicht genutzt“, kritisiert Schott, „bei uns melden sich Ärzte aus bezirklichen Diensten, die impfen wollen, aber nicht dürfen. Das kann man doch niemandem plausibel erklären, warum das Bezirksamt nur Probleme sieht, aber keine Lösungen vorlegt.“

Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Dr. Petra Sellenschlo, kann nicht nachvollziehen, dass der Bezirk nicht aus den vergangenen Corona-Wellen gelernt hat. „Es geht zu wie in einem Schlafwagen, wenn es ums Impfen geht“, sagt sie weiter. Ihr fehlt der Plan wie man die Impfungen noch weiter vorantreiben kann.

Die CDU-Bezirksfraktion fordert noch einmal dringend, die Impfkapazitäten schnellstmöglich auszuweiten, die Öffnungszeiten in den Zentren nach Bedarf anzupassen und würde sich über Kreativität seitens der Verwaltung freuen. „In Groß Borstel haben sich Ärzte Impfstoff beschafft und dann ging es an einem Samstag in der Kirche zum Boostern“, erzählt der Fraktionsvorsitzende, „da gab es weder lange Planungen, noch aufwändige Logistik für Ausstattung oder Räumlichkeiten. Und es hat funktioniert. So müsste das überall laufen.“

Foto: WiR_Pixs/Pixabay