In der heutigen Bezirksversammlung in Hamburg-Nord wird der Alsterdorfer Löschzwerge e.V. mit seinem Wunsch nach einem neuen Kleinbus erneut keine Rolle bei der Vergabe von Sondermitteln spielen – wie schon in den vergangenen sechs Monaten nicht. Denn der Antrag des gemeinnützigen Feuerwehrvereins zur Förderung des Nachwuchs hat bei Grün-Rot keine Priorität. Mit fadenscheinigen Aussagen wurde ihr Sondermittelantrag vertagt – jetzt bereits zum siebten Mal.
Auch im jüngsten Haushaltsausschuss (2.9.2020) konnte kein Ergebnis erzielt werden. Der CDU- Antrag auf Bewilligung von 22000 Euro wurde erneut vertagt, Grün-Rot windet sich und bezieht keine klare Stellung. „Es ist absurd, dass die SPD mit dem Vorschlag kommt und prüfen will, ob sich zwei Wehren einen Bus teilen können, nur um Gelder einzusparen, die dann für beispielsweise klimaneutrale Kaffeebecher verwendet werden“, sagt Matthias Busold, CDU-Bezirksabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender im Haushaltsausschuss. Auch, dass ein Verbrennungsmotor nicht mehr zeitgemäß sei und man auch alternative Technologien bei der An- schaffung in Betracht ziehen sollte, lässt die CDU in der Argumentation von Grün-Rot nicht gelten. Die Bezirksfraktion ist verärgert.
„Und wenn ein Einsatz kommt, dann hängt das Feuerwehr-Fahrzeug an der Steckdose und kann nicht rausfahren?“, prangert Busold an, „das soll die Zukunft unserer modernen, leistungsfähigen Feuerwehr in Hamburg-Nord sein?“
Auch die Fraktionsvorsitzende der CDU im Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Groß Borstel und Wahlkreisabgeordnete Martina Lütjens ist über die Hinhaltetaktik von Grün-Rot enttäuscht. Sie sagt: „Eine technisch gut aufgestellte und funktionierende Jugendfeuerwehr ist Basis für eine erfolgreiche Feuerwehrarbeit. Die Vertagungstaktik von Grün-Rot ist beschämend. Der Gedanke des Teilens eines Busses erschwert die Jugend- arbeit organisatorisch erheblich und ist nicht akzeptabel. Grün-Rot hat einfach nicht den Mumm, hier eindeutig Stellung zu beziehen.“
Was bedeutet das Vertagen für die Antragsteller? Christopher Meyer, Erster Vorsitzender der Alsterdorfer Lösch- zwerge e.V., sagt: „Wir sind verzweifelt. Die wertvolle Jugendarbeit kann nun nicht weitergeführt werden. Sie wäre auch insofern so wichtig, als dass aus dem Repertoire der Löschzwerge die zukünftigen Kräfte der Feuerwehr entwickelt werden“.