von Stefan Baumann, CDU

Vor genau zehn Jahren wurde das vorher in einem kritischen Zustand befindliche Einkaufszentrum Hamburger Straße saniert und 2010 als „EKZ Hamburger Meile“ mit großem,
positiven öffentlichem Echo wiedereröffnet. Tatsächlich hat sich der Umbau und das neue Konzept der ECE Projektmanagement gelohnt. Die zu beobachtenden hohen Besucherzahlen zeigten, dass der neue Mix an Textilgeschäften für die jüngere Kundschaft, Systemgastronomie und auch traditionellen Geschäften, wie z.B. Buchhandel, attraktiv ist.

Leider sind seit ungefähr 1-2 Jahren die ersten Schwierigkeiten erkennbar; immer mehr Ladengeschäfte schließen und stehen danach nicht selten eine längere Zeit leer. Kürzlich haben z.B. die seit der Wiedereröffnung vor zehn Jahren bestehenden Geschäfte „Jensen’s Landschlachterei“ und „Hussel“ geschlossen, auch die ebenso lang im EKZ befindliche Filiale des Sportgeschäfts „Voswinkel“ führt derzeit einen Räumungsverkauf durch. Das schon vor längerer Zeit geschlossene Lebensmittelgeschäft MIMA und auch die ehemalige Filiale des von Insolvenz betroffenen Spielwarenhändlers BR sind immer noch ohne Nachmieter, ebenso wie das kürzlich erst geschlossene Schmuckgeschäft „P.cookery“.


Selbstverständlich ist eine Fluktuation von Geschäften in einem EKZ bis zu einem gewissen
Grad normal, allerdings die jetzt zum Jahresende angekündigte Schließung der Filiale des Elektronikflächenmarktes MEDIMAX, die durchaus ein „Leuchtturm“ im EKZ ist, lässt die ersten Fragen hinsichtlich der weiteren Zukunftsfähigkeit des derzeitigen Konzeptes des EKZs aufkommen. Auch wenn Politik und Verwaltung in einem nachfragegesteuerten Einzelhandelskonzept nur begrenzte Möglichkeiten der Einwirkung haben, sollte dennoch die Situation unbedingt einmal analysiert werden.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Herrn Bezirksamtsleiter:

  1. Ist die genannte Situation dem Bezirksamt/Fachamt Wirtschaftsförderung bekannt?
    Wenn ja, wie bewertet das Bezirksamt/Fachamt Wirtschaftsförderung die Situation und
    gab es bereits irgendwelche Aktivitäten oder Austausch (z.B. mit der Wirtschaftsbehörde
    und/oder dem Betreiber) in diesem Zusammenhang?
    Dem Bezirksamt ist bekannt, dass es im Zusammenhang mit aktuell anhängigen Umbauarbeiten
    immer wieder zu i.d.R. temporären Leerständen zuvor genutzter Ladengeschäfte gekommen
    ist. Eine Bewertung obliegt nicht dem Bezirksamt. Insofern hat es auch keinen weitergehenden
    Austausch gegeben.

  2. Gibt es, ungeachtet der aktuellen Situation, einen regelmäßigen Austausch zwischen
    dem Centermanagement und dem Fachamt Wirtschaftsförderung?
    Nein.
  3. Welchen Austausch gab es vor dem beginnenden Umbau 2008 zwischen den damaligen
    Betreibern und dem Bezirksamt hinsichtlich der damals erforderlich gewordenen
    Überarbeitung und Sanierung?
    Im Juni 2007 hat der Betreiber sein Konzept zur Revitalisierung des Centers vorgestellt. In zwei
    Bauanträgen wurden anschließend der innere Umbau und die Fassadengestaltung geprüft und
    genehmigt. In der Folge wurden bei Bedarf bis heute Nutzungsänderungsanträge gestellt.

  4. Gibt es beim Bezirksamt noch weitere Informationen, deren Kenntnis für eine vollumfängliche
    Betrachtung der aktuellen Situation erforderlich ist?
    Nein

    07.10.2019
    Ralf Staack