Während die Corona-Neuinfektionen in die Höhe schnellen, sind die Gesundheitsämter auch im Grün-Roten Bezirksamt in Hamburg-Nord mit der Pandemie überfordert. Jetzt wird sogar die Bundeswehr wird zur Hilfe gerufen – als Resultat eines verschlafenen Sommers.

Denn bereits im April wurde zwischen Bund und Ländern vereinbart, dass zur Bekämpfung der Pandemie die Zahl der Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern deutlich aufgestockt wird. Doch in Hamburg-Nord han- delte das Bezirksamt nicht. Zur Kontaktverfolgung sollen mindestens fünf Vollzeitstellen pro 20.000 Einwohnern zur Verfügung stehen. Bei rund 314.593 Einwohnern im Bezirk Hamburg-Nord sind das 79 Mitarbeiter. 

„Nach diesem Schlüssel müssten 79 Mitarbeiter in Hamburg-Nord bereitstehen. Seit April wurden aber nur 20 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, so dass aktuell nun lediglich 40 der 79 Stellen besetzt sind“, kritisiert der Fraktionsvorsitzende Dr. Andreas Schott die Situation, „das ist unverantwortlich.“

Während die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes hervorragende Arbeit leisten, haben der Rot-Grüne Senat und der Grün-Rote Bezirk die vereinbarten Stellen nicht besetzt. „Dass der Arbeitsmarkt dies angesichts der überschaubaren Anforderungen nicht hergibt, halte ich für eine Ausrede für ein peinliches Regierungsversagen“, sagt Schott weiter. Die Bundeswehrsoldaten unterstützen das Bezirksamt Hamburg-Nord nun bei der Kontaktverfolgung von Menschen, die sich möglicherweise mit dem COVID-19-Virus angesteckt haben.

Zum Hintergrund:
Die Grundlage für die Personalaufstockung in den Hamburger Gesundheitsämtern ist ein Beschluss der Chefs der Staatskanzleien und des Chefs des Bundeskanzleramts. Diese haben am 21. April 2020 beschlossen, dass für die Kontaktnachverfolgung im öffentlichen Gesundheitsdienst Teams á fünf Personen für je 20.000 Einwohner aufgebaut werden sollen. Für Hamburg bedeutet das, dass am Ende 450 Mitarbeiter/innen in den Gesundheitsämtern arbeiten sollen – und zwar ausschließlich für das Thema Kontaktnachverfolgung!

Eine entsprechende Anfrage unserer CDU-Bürgerschaftsfraktion mit sämtlichen Daten finden Sie hier: Drucksache 22/1471 Verunsichert der Senat die Hamburger mit intransparenten Quarantänebestimmungen?