Hätte man es wissen müssen? Schließlich sind Finanzexperten, Planer, die Springenhof AG, ein Senator und ein Bezirksamtsleiter am Werk, um das neue Verwaltungsgebäude am Wiesendamm zu konzipieren. Mit großem Tamtam wurde vor gar nicht so langer Zeit vom Senat und dem GRÜNEN-Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz der Umzug seines Bezirksamtes von Eppendorf an den Wiesendamm in Barmbek verkündet. Jetzt platzte der Traum samt großer Versprechungen: es mangelt am Geld.
„Gefühlt war ja schon der neue Sitzungssaal geplant und die Bezirksversammlung dort eingezogen“, sagt Dr. Andreas Schott, Fraktionsvorsitzender der CDU, „und dann soll das Finanz-Aus nicht vorhersehbar gewesen sein? Seit mehr als einem Jahr sind die Kostensteigerungen bei Baukosten und Zinsen bekannt. Warum SPD-Finanzsenator Dressel und der Bezirksamtsleiter Werner-Boelz so spät reagierten und die Notbremse gezogen haben, ist unverständlich, zumal viel Geld für Planungskosten verbrannt wurden.“
Der Traum vom Umzug an den Kanal am Wiesendamm zerplatzte in dieser Woche. Nun wird nach einer Alternative gesucht. Anscheinend wurde das ehemalige Vattenfall-Gebäude, das Arne-Jacobsen-Haus, in die engere Wahl genommen. Sollte die Verwaltung in die City Nord ziehen, wäre dies ein guter Beitrag zu deren Wiederbelebung. Ich begrüße es, dass man sich nun nach Bestandsgebäuden umsieht“, so Schott weiter, „sollte das Arne-Jacobsen-Haus als Verwaltungsgebäude genutzt werden können, wäre das mit Sicherheit eine positive Alternative zu einem überteuerten Neubau.“
Bildunterschrift: Hier am Wiesendamm sollte das neue Bezirksamt Hamburg-Nord entstehen. Jetzt wurde vom Bezirksamtsleiter das Aus für den Neubau verkündet. Foto: Kuchenbecker