„Wir sind für die Beibehaltung der angeblich ,kolonial belasteten‘ Straßennamen, die nach Woermann und Strandes benannt sind. Wir wünschen uns eine Aufklärung statt einer Umbenennung“, stellt Martina Lütjens, Wahlkreisabgeordnete in Ohlsdorf, klar. Rund 70 Teilnehmer informierten sich bei der Sondersitzung des Regionalausschuss über die Umbenennung der drei Straßen Woermannsweg, Woermannstieg und Justus-Strandes-Weg in Fuhlsbüttel.

„Klar ist eines, als CDU vertreten wir die Auffassung, dass wir mit dem kolonialen Erbe anders umgehen sollten, als alles abzuschaffen und auszulöschen“, erklärt Lütjens weiter, „wir sollten aufklären, kenntlich machen, welche Person hinter welchem Namen steht, in welcher Zeit sie gelebt hat und worauf ihr Handeln beruhte. Erst dann macht es Sinn, sich überhaupt mit einer möglichen Umbenennung zu beschäftigen.“

Bereits 2019 hat sich der Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel mit der Thematik der Umbenennung von Woermannsweg, Woermannstieg und Justus-Strandes-Weg beschäftigt. Damals stimmte die CDU lediglich einem Prüfantrag zu, der untersuchen sollte, ob eine Umbenennung sinnvoll sein könnte; sprach sich aber gegen eine generelle Umbenennung aus.

Laut einer Stellungnahme der Behörde für Kultur und Medien sind die drei Straßen nun als „kolonial belastet“ zu bewerten. Allerdings fehlt bislang eine fundierte und detaillierte Bewertung dazu. Lütjens weiter: „Die Feststellung, dass ein Name ,kolonial belastet‘ sei,  löst aus unserer Sicht allerdings nicht zwingend eine Umbenennung aus. Vielmehr sollte hier eine Kontextualisierung des Namens vorrangig umgesetzt werden.“ Um dies sichtbar zu machen, wäre es möglich Tafeln oder Zusatzschilder mit erklärendem Text an den Straßenschildern anzubringen.

Fest steht: Die CDU-Fraktion spricht sich aus heutiger Sicht gegen die Umbenennungen aus, da uns außer der Behauptung bislang keine konkrete Stellungnahme der Behörde vorliegt. „Wir halten eine aussagekräftige Stellungnahme und Untersuchung wie schon bei den NS belasteten Straßennamen für notwendig“, sagt die Bezirkspolitikerin weiter.