Wenn bei Gunther Herwig, Bezirksabgeordneter aus Uhlenhorst-Hohenfelde, Post vom Amt reinflattert, ist das schon mal eine Abendveranstaltung in seinem Stadtteil wert. Schließlich geht es um die Einrichtung von Anwohnerparkzonen.  

25 interessierte Uhlenhorster sind Herwigs Einladung gefolgt und nahmen an seiner Infoveranstaltung „Anwohnerparken in Uhlenhorst-Hohenfelde“ teil. 

Schnell wurde klar, dass die Anwesenden ihre Zweifel an diesem veralteten Konzept der Parkraumbewirtschaftung haben. Martin Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bezirksfraktion, erläuterte, dass das Anwohnerparken für Kleinstädte in den 1980er Jahren konzipiert wurde. Auf eine Großstadt wie Hamburg könne man das Konzept nicht einfach überstülpen, so Fischer weiter.  

Besonders Gewerbetreibende oder auch Pflegedienste haben es mit dem Anwohnerparken schwer: Keine Parkmöglichkeiten für Firmenfahrzeuge und ob man eine Sondergenehmigung erhält, ist fraglich. „Das Problem ist bekannt“, sagt Ekkehart Wersich, Bezirksabgeordneter und Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, „das ist aber etwas, was auf Bundesebene gelöst werden muss.“ An einer Lösung wird hinter den Kulissen gearbeitet.  

Wenn Uhlenhorst und Hohenfelde im kommenden Jahr zum Anwohnergebiet wird, wird es zu Verdrängungsverkehren kommen. Und die verlagern sich nach Eilbek. Darum nahm auch Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion in Wandsbek an der Veranstaltung teil und nahm in ihre Fraktion das Thema mit. Anfang September brachten sie in die Wandsbeker Bezirksversammlung einen Antrag ein, der angenommen wurde. Nun soll ein Referent den Wandsbeker Abgeordneten im kommenden Ausschuss „Mobilität und Wirtschaft“ erläutern, welchen Einfluss die Einführung der Bewohnerparkzonen in Uhlenhorst-Hohenfelde auf das westliche Eilbek haben werden. „Wir befürchten durch die neuen Bewohnerparkzonen eine Verlagerung des ruhenden Verkehrs ins westliche Eilbek. Dadurch nimmt der Parkdruck in Eilbek zu und schafft somit die Bedingungen, um auch dort Bewohnerparkgebiete einzurichten. Es entsteht ein Dominoeffekt“, so Hochheim. 

Wissen Anwohner der angrenzenden Stadtteile wirklich, was auf sie zukommen wird? „Unser Ziel ist es, den Einwohnern unserer Stadtteile zu erklären, was Anwohnerparken bedeutet“, sagt Gunther Herwig, „dazu werden wir verstärkt in die Öffentlichkeit gehen.“  

Derzeit wird das Thema Bewohnerparken auch in Winterhude diskutiert. Denn dort forderte Grün-Rot mit einem Antrag im zuständigen Regionalausschuss die baldige Einführung. Die CDU stimmte dagegen. Philipp Kroll, Sprecher im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude sagt: „Das aktuelle Konzept ,Bewohnerparken‘ ist in Hamburg noch nicht ausgereift und sollte deshalb auch nicht weiter ausgebaut werden.“Bildunterschrift: Informierten gemeinsam zum Thema Anwohnerparken auf der Uhlenhorst und Hohenfelde: Ekkehart Wersich, Dr. Natalie Hochheim, Gunther Herwig und Martin Fischer. (v.l.)